1816 erhielt Simon von Stampfer die Genehmigung für Einrichtung einer Sternwarte im Turm des Schlosses Mirabell, die ihm als Labor für diverse astronomische und erdkundliche Berechnungen diente, durch den Stadtbrand 1818 wurde der Turm vernichtet. |
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der imposante Turm des Schlosses Mirabell diente bereits 1806 als geographischer Bezugspunkt Salzburgs zum geodätischen Erdnetz. Von 1816-1818 betrieb Stampfer seine Sternwarte im obersten Stockwerk des Turmes Foto: SMCA |
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1817 hatte Simon von Stampfer erste Kontakte mit der Sternwarte Kremsmünster, ein reger Briefwechsel und Aufenthalte in Kremsmünster begannen. |
Die Sternwarte Kremsmünster wurde für Stampfer zum Ausgangspunkt astronomischer Forschungen
Foto: Strasser |
Thaddäus Derfflinger, Astronom. Er korrespondierte und
forschte mit Stampfer von 1817 bis zu seinem Tod 1824
Foto: Repro/ Strasser |
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1853 Nach dem Rücktritt vom Lehramter beschäftigte sich Simon von Stampfer nur mehr mit Astronomie. Er berechnete die totale Sonnenfinsternis 1842 und 1851. |
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"Graphische Darstellung der grossen Sonnenfinsternis
am 8. Juli 1842, aus welcher für jeden Ort der Carte
die Zeit des Anfangs und Endes, dann die Größe
oder
totale Verfinsterung genau abgenommen werden kann"
Foto: Strasser |
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Er führte photometrische Messungen durch, um Durchmesser der kleinen Planeten zwischen Mars und Jupiter und die scheinbaren Durchmesser der Fixsterne zu berechnen. Sein wahres Interesse galt die Erforschung der Kometen, die er von seiner Wohnung in der Taubstummengasse 3 aus mit einem Frauenhoferschen Fernrohr beobachtete. Die Ergebnisse veröffentlichte er in 9 Abhandlungen in den "Astronomischen Nachrichten" die von 1858 bis 1864 erschienen. |
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Der Kleinplanet 1950 DD, entdeckt am 17. Februar 1950 von K. Reinmuth in Heidelberg wurde "STAMPFER" benannt. Simon von Stampfer berechnete 1851 erstmals photometrische Durchmesser der Kleinplaneten aus der mittleren Albedo der Großplanetenmonde und konnte auch 1862 als erster zeigen, dass die Umlaufzeit des Kometen P/Swift-Tuttle etwas größer als ein Jahrhundert sei. Die Benennung wurde von Univ.-Prof. Dr. H. Haupt vorgeschlagen. Aus "Der Sternenbote" Österr- Astronom. Monatsschrift, 36. Jahrgang, 447/1993-10 |
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Literatur:
ALLMER, Franz 1996: Simon von Stampfer 1790 - 1864. ein Lebensbild, in: Mitteilungen der geodätischen Institute der Technischen Universität Graz, Nr. 82, Graz
SCHUSTER, Peter & STRASSER, Christian, 1998: Simon von Stampfer 1790 - 1864. Von der Zauberscheibe zum Film, Schriftenreihe des Landespressebüros, Serie Sonderpublikationen Nr. 142, Salzburg |
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