Kleine Zeitung Online 14.11.2004 05:00

Eigener Marsch für Osttiroler Forscher

Ideen und Werke von Simon von Stampfer waren Thema eines Symposiums in Wien. Dabei gab es auch die Uraufführung des "Stampfer"-Marsches.

ISABELLA LUKASSER, WIEN
Ein ungewohntes Bild bot sich in den Räumen der Technischen Universität (TU) Wien. In bunten Osttiroler Trachten marschierte eine Musikkapelle auf. Auf ihren Instrumenten spielten 36 Musiker zünftige Marschmusik. Dirigiert wurde der Klangkörper vom Matreier Kapellmeister Hansl Klaunzer.
Anlässlich des 140. Todestages des Osttiroler Wissenschaftlers und Erfinders Simon von Stampfer wurde dieser "Stampfer"-Marsch, komponiert vom Dirigent Klaunzer selbst, in dieser Woche in der TU-Wien uraufgeführt. Ein Symposium und eine Ausstellung verschafften interessierten Osttirolern und Wienern einen Einblick über die wissenschaftlichen Leistungen, über das Leben und die Kindheit von Stampfer. Die Vermessung des Großglockners, die Berechnung der totalen Sonnenfinsternis und die Erfindung der "optischen Zauberscheibe", die als Vorläufer des späteren Kinofilms gilt, zeugen von den innovativen und umfangreichen Ideen des Osttiroler Wissenschaftlers.

Stampfers Karriere
Der Club-Osttirol versuchte in einer Zusammenarbeit mit Professoren der TU-Wien die großartige Karriere Stampfers, vom Hirtenbub in Matrei bis zum Pionier der Technik in der Großstadt zu schildern. Erfindungen Stampfers, die der Öffentlichkeit bisher unbekannt waren, wurden zu diesem Anlass von zahlreichen anerkannten Wissenschaftlern, ans Licht gebracht. Zahlreiche Besucher lauschten den anerkannten Wissenschaftlern, die über die großartige Tätigkeit des Matreier Pioniers erzählten.

Seiner Zeit voraus
Von Stampfers Erfindungen profitieren Astronomen, Cineasten und Vermessungswesen-Spezialisten im 21. Jahrhundert. "Stampfer ist nicht in Vergessenheit geraten, nur hatten seine Erfindungen später viel mehr Erfolg", erklärte Peter Skalicky, Rektor der TU-Wien. "Auch, dass andere oft die Früchte seines Talents ernten durften, kam ihm nicht zugute", schilderte Skalicky.