(aktualisiert am 03.11.04)

Wien-Osttirol:
Ein Osttiroler als Film-Pionier

Dr. Johanna Brückl vom Club Osttirol mit dem Bildnis des 1790 in Matrei geborenen Wissenschaftlers Simon von Stampfer.

Mit seiner „stroboskopischen Scheibe“ schrieb Simon von Stampfer einen Teil der Filmgeschichte mit. Zu seinem 140. Todestag organisiert der Club Osttirol eine Festveranstaltung in Wien. Am Außenrand einer Scheibe sind verschiedene Bewegungsphasen zweier Handwerker in mehreren Bildern angeordnet. Blickt man durch ein Guckloch auf einen begrenzten Ausschnitt und dreht die Scheibe, ergibt sich ein Bewegungsablauf. Nach demselben Prinzip funktioniert die heutige Filmprojektion: Eine Serie von Einzelbildern verschmilzt zu einem bewegten Gesamtbild. Simon von Stampfer (1790 bis 1864) war Professor für praktische Geometrie am Wiener Polytechnischen Institut und Mitbegründer der Akademie der Wissenschaften. Seine wissenschaftlichen Leistungen werden nun in größerem Rahmen gewürdigt. Neben der stroboskopischen Scheibe zeugen Messgeräte, Briefe, Urkunden, Orden, Skizzen und Fotos von Ideen und seiner Bedeutung für die Geowissenschaft von heute.

Der Club Osttirol in Wien trug viele Gegenstände zusammen. Diese sind in einer Ausstellung vom 11. bis 13. November im Prechtlsaal der Technischen Universität Wien (Hauptgebäude am Karlsplatz) zwischen 10 und 18 Uhr zu sehen. Um Leben und Werk des aus Matrei stammenden Wissenschaftlers geht es zugleich im Rahmen eines Symposiums am Mittwoch, 10. November, in der Technischen Universität. Beginn um 16 Uhr. Unter den neun Referenten ist auch LA Bgm. Dr. Andreas Köll. Nach dem Symposium um ca. 19 Uhr erfolgt vor dem Hauptgebäude die Uraufführung eines Stampfer gewidmeten Marsches, der vom Matreier Kapellmeister Hansl Klaunzer komponiert wurde. Die Blasmusikkapelle in Wien besteht aus zum größten Teil in Wien lebenden Osttiroler Musikanten, ergänzt durch Südtiroler und Wiener. Der Aufmarsch führt zur Büste des Wissenschaftlers am Karlsplatz. Prof. Fritz Tiefenthaler verlieh ihr bei der Restaurierung den nötigen Glanz. Der aus Virgen stammende Grafiker Valentin Wurnitsch entwarf eine eigene Stampfer-Marke. Romed Wieser, Lienzer Cellist bei den Wiener Symphonikern, wird mit seiner Frau Katrin Schickedanz bei der Finissage am Samstag um 16 Uhr konzertieren. Und Thomas Seiwald, in Wien tätiger Schauspieler aus Lienz, liest dort mit dem bekannten Wiener Schauspieler Otwald John Texte von und über Simon von Stampfer.

Näheres erfährt man auf der Homepage des Clubs Osttirol und aus der Festschrift des Institutes für Geoinformation. Anmeldungen zum Symposium unter Fax 01/58801-12799.


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