Die Wiener die Boarisch Polka zu lehren, in diesem missionarischen Auftrag musizierte die Alt Matreier Tanzmusik am 8. Mai im Wiener Konzerthaus. Vor 50 Jahren war sie zuletzt in Wien aufgetreten. Die Bühne im prunkvollen Mozartsaal teilte man sich mit der Gruppe Kolo Slavuj aus dem Burgenland. Wir werden uns heut recht zammreißen, dass wir in 50 Jahren wieder in Wien spielen dürfen, versprach Kapellmeister Hans Klaunzer, der den Abend moderierte. Mit ihren flotten Weisen und sympathischem Auftreten spielten sich die Musikanten schnell in die Herzen des Publikums. Die hervorragende Akustik des Mozartsaales steigerte die musikalische Wirkung.
Die extremen Gegensätze Kroatischer gegen Mottinger Dialekt, Tiroler Tracht gegen burgenländische Traditionskleidung sorgten für einen spannenden Ausgangspunkt. Schlussendlich konnten hunderte Gäste einen höchst unterhaltsamen und völkerverbindenden Abend erleben. Die Zahl an prachtvollen Osttiroler Trachten und Dirndln zeigte den regen Besuch Osttiroler Landsleute. Als erster Höhepunkt des Abends vergatterten die Matreier ihre kroatischen Kollegen zu einem Boarisch-Polka-Tanzkurs. Äußerst geschickt stellten sich die Burgenländer an! Beim Wechselschritt nach außen ließen die Mädchen in ihren feschen Dirndln RocknRoll- mäßige Akrobatik einfließen. Dabei hielten die Herren ihre Partnerinnen weiter fest an den Händen. Vielleicht als Vorsichtsmaßnahme, damit sie nicht von einem anderen Tänzer geschnappt werden. Schwieriger wurde es da schon für die Matreier Musikanten bei dem leichtfüßigen kroatischen Getanzl. Redlich mühten sich einige Osttiroler mit dem Hopserschritt ab. Wacker ergänzten sie mit den schweren knorrigen Trachtenschuhen das Aufstampfen der Burgenländer mit den schwarzen Reiterstiefeln.
Die Freude am Musizieren und Tanzen ließ den vergnüglichen Abend erst kurz vor Mitternacht enden. Anschließend traf man sich auf Einladung des Club Osttirol noch auf ein geselliges Zusammensein. Der Verein der Osttiroler und Ost-tirolerinnen in Wien plant am 10. November einen Bürger der Tauerngemeinde in Erinnerung zu rufen. Die Hommage an den berühmten Matreier Wissenschaftler Simon Stampfer wird zu dessen 140. Todestag in Form eines Symposiums und einer Ausstellung in der Technischen Universität Wien begangen. Up
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